Part 5: Das Leben als Nummer
(Datenerfassung der Gesellschaft)
Beim Steueramt, beim Bahnhof, beim
Einkaufszentrum, bei der Geburt, beim Heiraten, beim Tod, bei der Badeanstalt,
im Vergnügungspark und sogar beim Imbissstand. Einfach überall werden wir
registriert und diese Registratur wird danach verarbeitet im System für Steuer,
Besucheranzahl, Zählungen, für das Archiv und viele weitere Verwendungszwecke.
Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Selbst wenn ich an ein Konzert gehe das
gratis ist, werde ich höchstwahrscheinlich auf irgendeine Art als Datensatz erfasst.
Spätestens beim Getränkestand.
Aber wie bin ich zum Konzert
gekommen? Öffentlicher Verkehr geht nur über eine Fahrkarte, ob ich diese jetzt
im Abo habe und schon im System erfasst bin, und mir diese sozusagen anonym als
Fahrgast hole. Eine Nummer werde ich trotzdem. Diese Nummern braucht das System
aber, um die Wirtschaftlichkeit der Verbindung zu errechnen um allfällige
Fahrplananpassungen vornehmen zu können. Genauso im Einkaufszentrum, wo der
Detailhändler die Verkaufsstatistiken zur Hand nimmt um die Bestellungen für die
nächste Lieferung zu machen.
Es gibt viele Vorteile als Nummer.
Eine Nummer, hinter der ein Leben steht und viele weitere Nummern unseres
Bekanntenkreises. So gesehen ist die Welt schon heute ein Netz aus Daten, die
erfasst werden um das Leben zu vereinfachen. Für den Computer der unsere Daten frisst,
sind wir wirklich nur eine Nummer. Für den Menschen der sie bedient, sind wir aber
Menschen.
Nehmen wir an es gäbe keine
Datensätze auf dieser Welt. Wie würde das System funktionieren?
Die Buslinie in unserem Dorf/Stadt
fährt alle drei Stunden, weil niemand bei den Verantwortlichen weiss, wie frequentiert die Linie in Wirklichkeit ist. Der
Detailhändler bietet nur noch Dinge an, die wir nicht kaufen würden. Die
Badeanstalt verlangt exorbitante Eintrittspreise, weil sie keine konkreten
Besucherzahlen haben. Von einer Volkszählung können wir schon gar nicht
sprechen, da keine Daten der einzelnen Kantone vorhanden sind. Alle
Entscheidungen beruhen worauf? Willkür der Gemeindeversammlung. Demzufolge gibt
es auch keine Gerichtsverhandlungen oder Präzedenzfälle, wiederum weil keine
Daten vorhanden sind. Alle Entscheidungen gründen auf willkürlichen
Entscheidungen ohne fundierte Grundlage. Politiker entscheiden aus dem Bauch
heraus und könnten höchstens nach Hörensagen entscheiden. Ihr merkt schon, dass
so eine Welt ziemlich unrealistisch erscheint.
Selbst bei Urvölkern die bis in die
heutige Zeit überlebt haben, ist es Brauch, sogenannte Überlieferungen der
Bräuche(Datensätze) an die jüngere Generation weiterzugeben. Lehren der
Vorfahren sind wertvolle Daten um gemachte Fehler aufzuarbeiten und in Zukunft
weisere Entscheidungen zu treffen. Deswegen braucht es auch zukünftig Nummern
und einen Sinneswandel wie wir diese sehen. Wir sind alle keine Nummern,
sondern die Nummern dienen uns als Vereinfachung des immer komplexeren Lebens.
Nummern, Barcodes, Einträge in Register und Akten ermöglichen uns das heutige
Leben. Das heutige weltweite Postsystem zeigt, wie effektiv Nummern in
verschiedenster Form sind.
Sehen wir uns als Herrscher über die Nummern. Jeder Mensch ist auf seine Art einzigartig und deswegen ist man
nicht einfach mit einer Nummer einzuordnen.
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