Part 4: Digitaler Mehrwert zum
Nulltarif
Die Debatte über den Datenschutz.
Wer kennt sie nicht? Auf der einen Seite stehen die Verfechter und Wächter der
Integrität jeder digitalen Person. Gegenüber stehen diejenigen die möglichst
viele Daten sammeln möchten, sei es für wirtschaftliche Interessen wie zum Beispiel
Google es tut, oder von Gemeinschaftsgruppen (Wissenschaftler, Forscher) die
mehr Erkenntnisse über den Menschen und das Verhalten gewinnen möchten.
Zwiespältig ist die Moral. Viele
Menschen verbreiten beim Ausfüllen von Gewinnspielen ihre Daten, als würden sie diese mit einer Schaufel oder gar dem Lastwagen ins Internet befördern. Vergessen ist
der Datenschutz wenn es darum geht einen Geldwert oder ein physisch vorhandenes
Objekt zu gewinnen. Die Frage stellt sich schon lange, ob wir damals beim Start
des Internets dem gläsernen Bürger nicht auf eine passive Art und Weise
zugestimmt haben. Begeisterung und Innovation jagten sich Jahre lang, bis die Blase
vom grossen Internetgeschäft platzte.
Kommen wir zurück auf das Beispiel
von Google. Dieses Unternehmen erleichtert uns schon seit Jahren die Suche und
lässt uns andere Suchmaschinen mehr oder weniger vergessen. Die GoogleSuchmaschine folgt mit Webcrawlern den gefundenen Links und versucht möglichst
viele publizierte Seiten in ihren Suchindex aufzunehmen. Wir bekommen als
Nutzer also einen Haufen Daten der nach Relevanz geordnet ist. Die Datenerfasser
Maschine ist schon längst erfunden und macht eigentlich das gleiche, wie
Datenerfasser in der menschlichen Form, einfach viel aufwändiger und komplexer.
Wie lange geht es noch bis Google auch anfängt in anderen Bereichen wie
beispielsweise dem Sport Daten zu erfassen und das im grossen Stil? Wer glaubt
das geschehe zum Wohl der Allgemeinheit ist auf dem Holzweg. Natürlich hat ein
Unternehmen immer wirtschaftliche Interessen. Wobei Google dabei sehr
raffiniert vorgeht. Mit Google Earth stellen sie uns eine frei verfügbare
Weltkarte mit Adresssuche zur Verfügung. Es ist ohne weiteres möglich nach
Stockholm zu springen und sich das Hotel der nächsten Ferien anzusehen.
Im Vorfeld waren natürlich Menschen
in einem Kamerawagen unterwegs um diese neue Option der Google Karte zu
ermöglichen. Man stelle sich vor wie es früher gewesen ist. Mühsam hat man den
Weltatlas oder die Weltkarte betrachtet, ohne jegliche Vorstellung was genau
auf einem zukommt. Was da wohl kommen mag, wurde schon unlängst von
verschiedenen Seiten bestätigt. Google Earth dient vor allem dazu, ein
Navigationsgerät zu entwickeln das unsere Autos steuert, uns von Ort A zum Bestimmungsort
B zu bringen. Natürlich wird es noch etliche Jahre, vielleicht sogar mehr als
ein Jahrzehnt gehen, bis eine Mehrheit der Fahrzeuge sich selbst steuert.
Immerhin erfordert eine Umstellung bauliche Massnahmen in noch nie dagewesenem
Ausmass, sollte dieses Projekt realisiert werden. Wer aufgepasst hat, entdeckt
auch schon die Probleme die da kommen würden. Ein Auto das sich selber steuert,
kontrolliert auch Fahrgeschwindigkeit und sendet Daten zu einem GPS Satelliten.
Je nach Gesetzeslage würden Tempoüberschreitungen sogar unmöglich. Immerhin
würden dadurch die Todesfälle durch Raser erledigen, oder zumindest drastisch
Absenken. Die Komponente „menschliches Fehlverhalten“ würde von der Strasse
verschwinden und mehrheitlich der Maschine überlassen.
Wie lange können sich Datenschützer
noch gegen die Übermacht der Innovation stellen? Der Versuch in gewissen
Bereichen scheint in unserer gläsernen Gesellschaft schon fast lächerlich. Ein
Beispiel sind genau die Aufnahmen der Google Kameras. Natürlich hat jeder ein
Recht auf sein Bild, aber wer nicht gesehen werden möchte, der sollte
vielleicht in Betracht ziehen, in einer einsamen Höhle zu wohnen. Unsere
Gesellschaft verändert sich täglich, bis hin zu dem Tag wo der digitale
Mehrwert einer neuen Suchfunktion zum Nulltarif mehr zählt, als der Bürger der
diese schlussendlich benutzt.
Das digitale Erwachen scheint noch
nicht stattgefunden zu haben. Noch haben Computersysteme und automatische
Datenerfassung noch nicht die nötige Verbreitung, doch mit jedem Tag wächst die
„digitale Macht“. Ein gutes Beispiel für den Übergang in ein neues Zeitalter,
zeigt das Iphone4S mit der Sprachsteuerung "Siri". Dieses wurde über Jahre vom US. Militär entwickelt und
beherrscht die natürliche Sprache um Zusammenhänge zu erkennen, wie nie ein
Programm zuvor. Die Anwendungsmöglichkeiten sind fast unbegrenzt, wie auch die
Probleme die mit dem Datenschutz auftreten werden. Darf der Computer mein
Verhalten speichern? Werden die Daten weitergegeben und können Firmen noch
besser ermitteln was man „möchte“?
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