Dienstag, 1. November 2011


Part 5: Das Leben als Nummer (Datenerfassung der Gesellschaft)
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Beim Steueramt, beim Bahnhof, beim Einkaufszentrum, bei der Geburt, beim Heiraten, beim Tod, bei der Badeanstalt, im Vergnügungspark und sogar beim Imbissstand. Einfach überall werden wir registriert und diese Registratur wird danach verarbeitet im System für Steuer, Besucheranzahl, Zählungen, für das Archiv und viele weitere Verwendungszwecke. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Selbst wenn ich an ein Konzert gehe das gratis ist, werde ich höchstwahrscheinlich auf irgendeine Art als Datensatz erfasst. Spätestens beim Getränkestand.

Aber wie bin ich zum Konzert gekommen? Öffentlicher Verkehr geht nur über eine Fahrkarte, ob ich diese jetzt im Abo habe und schon im System erfasst bin, und mir diese sozusagen anonym als Fahrgast hole. Eine Nummer werde ich trotzdem. Diese Nummern braucht das System aber, um die Wirtschaftlichkeit der Verbindung zu errechnen um allfällige Fahrplananpassungen vornehmen zu können. Genauso im Einkaufszentrum, wo der Detailhändler die Verkaufsstatistiken zur Hand nimmt um die Bestellungen für die nächste Lieferung zu machen.

Es gibt viele Vorteile als Nummer. Eine Nummer, hinter der ein Leben steht und viele weitere Nummern unseres Bekanntenkreises. So gesehen ist die Welt schon heute ein Netz aus Daten, die erfasst werden um das Leben zu vereinfachen. Für den Computer der unsere Daten frisst, sind wir wirklich nur eine Nummer. Für den Menschen der sie bedient, sind wir aber Menschen.

Nehmen wir an es gäbe keine Datensätze auf dieser Welt. Wie würde das System funktionieren?

Die Buslinie in unserem Dorf/Stadt fährt alle drei Stunden, weil niemand bei den Verantwortlichen weiss, wie frequentiert die Linie in Wirklichkeit ist. Der Detailhändler bietet nur noch Dinge an, die wir nicht kaufen würden. Die Badeanstalt verlangt exorbitante Eintrittspreise, weil sie keine konkreten Besucherzahlen haben. Von einer Volkszählung können wir schon gar nicht sprechen, da keine Daten der einzelnen Kantone vorhanden sind. Alle Entscheidungen beruhen worauf? Willkür der Gemeindeversammlung. Demzufolge gibt es auch keine Gerichtsverhandlungen oder Präzedenzfälle, wiederum weil keine Daten vorhanden sind. Alle Entscheidungen gründen auf willkürlichen Entscheidungen ohne fundierte Grundlage. Politiker entscheiden aus dem Bauch heraus und könnten höchstens nach Hörensagen entscheiden. Ihr merkt schon, dass so eine Welt ziemlich unrealistisch erscheint.

Selbst bei Urvölkern die bis in die heutige Zeit überlebt haben, ist es Brauch, sogenannte Überlieferungen der Bräuche(Datensätze) an die jüngere Generation weiterzugeben. Lehren der Vorfahren sind wertvolle Daten um gemachte Fehler aufzuarbeiten und in Zukunft weisere Entscheidungen zu treffen. Deswegen braucht es auch zukünftig Nummern und einen Sinneswandel wie wir diese sehen. Wir sind alle keine Nummern, sondern die Nummern dienen uns als Vereinfachung des immer komplexeren Lebens. Nummern, Barcodes, Einträge in Register und Akten ermöglichen uns das heutige Leben. Das heutige weltweite Postsystem zeigt, wie effektiv Nummern in verschiedenster Form sind.

Sehen wir uns als Herrscher über die Nummern. Jeder Mensch ist auf seine Art einzigartig und deswegen ist man nicht einfach mit einer Nummer einzuordnen. 

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